Innovationsdialog 2023: Zeitreise Bildungsinnovation

Was waren wichtige Bildungsinnovationen eurer Schulzeit? In Österreich startete zum Beispiel 1985 der Informatik-Unterricht an den Allgemeinbildenden Höheren Schulen. 2008 wurde die Neue Mittelschule, vorerst als Schulversuch, eingeführt und 2017 wurde die Schulautonomie ausgebaut. Auch die kommenden Jahre werden einiges an Veränderung für das Bildungssystem bringen, denn technologische und gesellschaftliche Entwicklungen erfordern innovative Lehr- und Lernmethoden. Aus diesem Grund stand unser Innovationsdialog 2023, der am 18. September in der Aula der Wissenschaften stattfand, unter dem Motto „Zeitreise Bildungsinnovation“.

Der jährliche Innovationsdialog ist ein Fixpunkt im ISB-Kalender: Ziel des Events ist es, einen Raum zu schaffen, in dem Bildungsgestalter*innen und -interessierte aus ganz Österreich sich austauschen können. Bildungsinnovation braucht einen lebendigen Diskurs: Was sind die drängendsten Herausforderungen? Welche Lösungen gibt es bereits? Wo gibt es Möglichkeiten für Kooperation? Diesen Fragen widmeten sich dieses Jahr ca. 700 Besucher*innen und Aussteller*innen.  

Der erste Programmpunkt war die Verleihung des Staatspreises Innovative Schulen durch Bildungsminister Martin Polaschek und ISB-Vorstand Jakob Calice. Viele Schulleitungen, Lehrkräfte und Schüler*innen waren vor Ort dabei, andere fieberten vor dem Live-Stream mit. Den 1. Platz belegte die Modulare Mittelstufe Aspern, eine Mittelschule im 22. Wiener Gemeindebezirk. Konfrontiert mit zahlreichen Herausforderungen ist die Schule mittlerweile zu einer eigenen Marke geworden. Alle Personen am Schulstandort sind in die Qualitätsentwicklung eingebunden, die Schulleitung überzeugt durch Managementqualitäten, und der Teamspirit steht im Zentrum.

^{Fotos: OeAD - Agentur für Bildung und Internationalisierung/APA-Fotoservice/Juhasz}

Im Interview mit Kurier erklärte Doris Pfingstner, die Schulleiterin der Modularen Mittelstufe Aspern, welche Fähigkeiten für eine innovative Schulleitung wichtig sind: „Sie braucht eine Vision, sonst verkommt sie schnell zur Administratorin. Meine Version war es, dass Leistungsbereitschaft und Wohlfühlen einen großen Stellenwert haben – sowohl bei den Lehrkräften als auch bei den Schülerinnen und Schülern.“

Der Staatspreis prämiert Schulen, die im Bereich der Schulentwicklung innovative Konzepte entwickeln und umsetzen und damit einen wichtigen Beitrag zur langfristigen Qualitätsverbesserung im Bildungsbereich leisten. Insgesamt nahmen 138 Schulen am Wettbewerb teil, zehn Schulen (Link) schafften es ins Finale.

Vergeben wurden die Preise von Martin Polaschek und Jakob Calice: „Die prämierten Schulen zeichnen sich dadurch aus, dass alle Schulpartner*innen am Standort gemeinsam ihre Bildungseinrichtung im Sinne der Kinder und Jugendlichen Tag für Tag weiterentwickeln und dabei innovative Ansätze erarbeiten und praktisch umsetzen. Zu sehen, wie engagiert und partizipativ die Schulen agieren und wie harmonisch die Schulpartner*innen am jeweiligen Standort interagieren, war besonders beeindruckend.“

Am Nachmittag lernten die Gäste auf der „Messe für Bildungsinnovationen“ über 90 innovative Schulkonzepte, Lerntechnologien, Bildungsinitiativen, -verlage und -förder*innen kennen. Von mobilen Chemie-Experimenten über innovative Animations-Software für den Unterricht bis hin zu digitalen Bewegungsspielen war alles dabei.

Ein Highlight waren die thematischen Gruppenführungen, inklusive Expert*innen-Inputs zu aktuell relevanten Bildungsfragen und Besuchen bei ausgewählten Messeständen. Der Fokus lag auf Wissenschaftsvermittlung (powered by OeAD), Chancengerechtigkeit & Inklusion (powered by Essl Foundation), Demokratiebildung & Partizipation (powered by Sinnbildungsstiftung) und der Rolle der Lehrkraft - damals und heute (powered by Teach for Austria), sowie zwei von der ISB gestalteten Führungen zur Schulentwicklung und zum Technologiegestützten Lernen, passend zu unserem Dreijahresschwerpunkt 2023-2025. Zusätzlich gab es eine Tour durch den Campus Akademie (powered by ÖAW und BIG).

^{Fotos: OeAD - Agentur für Bildung und Internationalisierung/APA-Fotoservice/Juhasz}

Abgerundet wurde das Event durch treffpunkt.BILDUNG, organisiert von MEGA Bildungsstiftung, Sinnbildungsstiftung & TGW Future Wings und Impact Hub. Am Podium diskutierten Rosa Bergmann, Geschäftsführerin und Gründerin der Hobby Lobby, die beiden Youth Experts Josi Roth und Roli Hulan und ISB-Vorstand Jakob Calice über Zukunftskompetenzen. Es zeigte sich, wie wichtig es ist, junge Menschen in den Diskurs miteinzubinden und dass neben dem formalen Bildungssystem auch der außerschulische Bereich die Kompetenzen, die wichtig für morgen und übermorgen sind, fördert. Anschließend gab es Raum für Diskussionen in Kleingruppen und zwei Umfragen zu den Erkenntnissen des Tages sowie den eigenen Möglichkeiten, zur Verankerung von Zukunftskompetenzen in der Gesellschaft beizutragen.

^{Fotos: OeAD - Agentur für Bildung und Internationalisierung/APA-Fotoservice/Juhasz}

Wir bedanken uns bei allen Beteiligten, Kooperationspartner*innen und Sponsor*innen für ihre Ideen, Engagement und ihren Einsatz. Gemeinsam konnten wir Raum für Austausch auf Augenhöhe und Inspiration schaffen. Die innovativen Herangehensweisen der Staatspreisschulen, die unzähligen Bildungsinnovationen und das Gespräch über die Kompetenzen von morgen haben wieder einmal gezeigt, wie engagiert, kooperativ und lösungsorientiert die österreichische Bildungscommunity ist.  

11:00-12:00 Uhr: Registrierung
12:00-13:30 Uhr: Verleihung des Staatspreises Innovative Schulen
13:30-17:00 Uhr: Messe für Bildungsinnovationen inkl. Führungen
ab 17:00 Uhr: treffpunkt.BILDUNG: Zukunftskompetenzen - Was können wir heute für morgen lernen? (MEGA Bildungsstiftung, Sinnbildungsstiftung & TGW Future Wings, Impact Hub)
18:00-20:00 Uhr: Gemütlicher Ausklang und Buffet